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Dieser Artikel wurde in der PRO BAHN-Post im August 2000 veröffentlicht

Stadtbahn auf der Außerfernbahn

PRO BAHN im Tal der Ahnungslosen

Kennen Sie noch das "Tal der Ahnungslosen"? Das war der Teil der ehemaligen DDR, dessen Topographie einen Empfang westlicher Fernsehprogramme verhinderte. Die Bürger dort waren zufrieden(er) mit den Errungenschaften des Sozialismus (glaubten die Politiker), kannten sie doch die Verlockungen der westlichen Welt allenfalls vom Hörensagen und nicht aus dem Fernsehen. Der Staatsführung war natürlich das Westfernsehen ein Dorn im Auge, wurden doch damit Erwartungen und Wünsche geweckt, die man nicht erfüllen wollte oder konnte.

Warum diese Reminiszenz an die DDR? Weil PRO BAHN am 8. Juli so etwas wie das eisenbahntechnische "Westfernsehen" im "Tal der Ahnungslosen" war: Mit einer modernen Stadtbahn der Saarbahn veranstalteten wir eine Demonstrationsfahrt in das Werdenfels-Gebiet. Ziel der Aktion: PRO BAHN will zeigen, daß mit moderner Bahntechnik ein attraktiver Betrieb auf Zweigstrecken wie der Außerfernbahn möglich ist. Die Fahrt nach Oberammergau war uns verwehrt, zunächst, weil es nach dem Rückbau der Kreuzungen keine freien Trassen für Sonderzüge mehr gibt. Aber auch das Angebot, mit dem Stadtbahnwagen die planmäßige Regionalbahn zu ersetzen, wurde abgelehnt: Nachdem für Oberammergau der Einsatz des ET 426 vorgesehen ist, wollte die DB mit dem Stadtbahnwagen nicht die falschen Erwartungen wecken, ließ man uns wissen. Während des Aufenthalts in Murnau diskutierten öffentlich im Rahmen einer Pressekonferenz die Bürgermeister aus Murnau und Oberammergau und der Landtagsabgeordnete Johann Neumeier die aktuellen Bahnthemen im Werdenfels-Takt.

Angesichts der kurzen Einladungsfrist waren viele der geladenen Gäste wegen Terminkollisionen an einer Teilnahme verhindert. Umso erfreulicher war, daß sich für die Kundgebung in Griesen viele Gäste aus Tirol Zeit genommen hatten: Landtagsabgeordnete von drei Parteien, Bürgermeister, Vertreter der Tiroler Landesregierung und der Wirtschaft waren gekommen, um ihren Willen zum Erhalt der Außerfernbahn deutlich zu machen und eine Probefahrt im Stadtbahnwagen zu unternehmen. Sicherlich war die Veranstaltung nur ein erster Anfang, um die drohende Stillegung der Außerfernbahn zu verhindern. Und auch das schicke Fahrzeug hat bei allen Beteiligten "Erwartungen geweckt" auf eine zukunftsfähige Außerfernbahn, ja sogar Begeisterung für die Bahn. Und genau das wollen wir auch: Zeigen, was auf der Schiene alles möglich ist. Beispielsweise könnten die Stadtbahnwagen mit einem zusätzlichen Dieselmotor ausgerüstet bis nach Kempten fahren und dort sogar als "richtige" Stadtbahn bis in die Innenstadt verkehren. Dieses Projekt wird bereits ernsthaft diskutiert. Die Verantwortlichen stehen vor der Wahl: Strecken stillegen, Schienenverkehr unterdrücken oder mit pfiffigen und innovativen Lösungen den öffentlichen Verkehr stärken und die Lebensqualität in der Region erhöhen.

Norbert Moy



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