Streckenbeschreibung Unterschleißheim - Neufahrn/Eching

Die Strecke beginnt am Unterschleißheimer S-Bahnhof und folgt den S-Bahn-Gleisen bis zur Höhe des heutigen Bahnübergangs. Eine optimale Streckenführung müßte sich weitgehend am Verlauf der Buslinie 219 orientieren. Dies ist im Bereich der Bezirks- und Alleestraße wohl nur bei Einschränkungen für den Individualverkehr möglich. Weiter südlich kann die Stadtbahn allerdings aufgrund zu enger Kurven der jetzigen Buslinie nicht mehr folgen. Eine Trasse über Alleestraße, Nelkenstraße und Magarethenanger sorgt für eine gute Erschließung. Für Engpässe, wie im Bereich der Nelkenstraße, müssen aber noch Lösungen gefunden werden.

In Lohhof Süd ist die Echinger Straße die einzige Möglichkeit, innerhalb der Besiedlung eine Stadtbahnstrecke anzulegen. Um diese Straße zu erreichen, müßte das Gebiet zwischen Stadion und Hallenbad diagonal gequert werden. Als Alternative bietet sich lediglich an, Lohhof Süd östlich zu umfahren. Anschließend passiert die Strecke das Gewerbegebiet an der Franz-Lehner-Straße und kreuzt die Ingolstädter Straße (B13). Östlich der Ingolstädter Straße verläuft die Stadtbahn entlang der vorhandenen Anschlußgleise der Firma BMW. Über diese Gleise erreicht sie den Garchinger Ortsteil Hochbrück. Die Trasse sollte hier so nahe wie möglich an die Wohnbebauung herangeführt werden. Das Gewerbegebiet kann entlang der Schleißheimer Straße erschlossen werden. Ebenso denkbar ist ein Streckenverlauf über eine südliche Parallelstraße ergänzt durch zusätzliche Buslinien (jetzige Linien 82 und 292) durch den Nordteil des Gewerbegebiets.

In Kombination mit der geplanten U-Bahn zu den Forschungsinstituten der Technischen Universität in Garching gibt es verschiedene Varianten:

• Wird die U-Bahn aufgrund finanzieller Bedenken nicht gebaut, übernimmt die Stadtbahn mit einem verdichteten Verkehr zwischen Garching-Hochbrück und dem Forschungsgelände deren Funktion.
• Wird ebenfalls aus finanziellen Gründen von einem U-Bahn-Tunnel im Garchinger Ortsbereich abgesehen und eine Trasse westlich der Besiedlung gewählt, übernimmt die Stadtbahn den Anschluß des Garchinger Ortskerns und ist in Garching-Hochbrück und im Forschungsgelände mit der U-Bahn verknüpft.
• Wird die U-Bahn wie geplant gebaut, kann die Stadtbahn in Garching oberirdisch für eine bessere Erschließung sorgen. Die U-Bahn kann dies mit einer einzigen Station im Ortsbereich nicht leisten. Eine weitere - aber fahrgastunfreundlichere - Variante wäre in diesem Fall die Lage der Stadtbahntrasse am Westrand der Bebauung und die Ortserschließung durch eine Buslinie.

Die Stadtbahnstrecke verläßt das Forschungsgelände in Richtung Dietersheim. Dort trennt sich die Strecke in zwei Äste. Ein Ast führt nach Eching, der andere nach Neufahrn. In Eching durchfährt die Stadtbahn den Ortskern und erreicht den S-Bahnhof. Von dort aus verläuft die Strecke parallel zur S-Bahn und unterfährt die Autobahn A9. Das Gewerbegebiet wird entlang der Dieselstraße durchquert. In Neufahrn wird die Strecke ähnlich wie in Eching S-Bahn-parallel geführt. Nach dem S-Bahnhof biegt die Stadtbahn nach Süden ab und verläuft zwischen der Wohnbebauung und dem Schul- und Sportzentrum mit dem Erlebnisbad "Neufun". Parallel zur Dietersheimer Straße wird in Dietersheim wieder der Ausgangspunkt der Schleife erreicht.

Diese Strecke kann über die S-Bahn-Gleise Feldmoching - Unterschleißheim mit dem restlichen Stadtbahnnetz betrieblich verbunden werden. Das Befahren der S-Bahn-Gleise setzt ein Zweisystemfahrzeug voraus. Verzichtet man auf diese Fahrzeugoption, ist die betriebliche Verknüpfung mit dem übrigen Netz über die Gleise der U6 Garching-Hochbrück - Fröttmaning möglich. Hierzu muß dieser Abschnitt lediglich mit einer Oberleitung ausgestattet werden. Es ist zu überlegen, die U-Bahn-Strecke in jedem Fall als Stadtbahn-Betriebsgleis zu nutzen, um gegen Störungsfälle gewappnet zu sein und bei Ein- und Ausrückfahrten Umwege zu vermeiden. Als weitere Möglichkeit bietet sich an, eine Stadtbahnlinie über diese Strecke fahren zu lassen und so die U-Bahn kostengünstig zu ergänzen. Dies gilt insbesondere für den Fall, daß die U-Bahn nicht wie geplant zum Garchinger Forschungsgelände verlängert wird.

Falls die Stadtbahn die S-Bahn-Gleise zwischen Feldmoching und Unterschleißheim nutzt, kann im Bereich der Oberschleißheimer Schlösser ein zusätzlicher Haltepunkt eingerichtet werden. Das für den Ausflugsverkehr wichtige Gebiet um die Oberschleißheimer Schlösser muß in jedem Fall durch Bus und Bahn besser erschlossen werden. Falls dies nicht durch die Stadtbahn geschehen kann, ist eine Alternative zum Beispiel eine Trambahnstrecke aus Richtung des Münchner Stadtteils Hasenbergl. Eine solche Linie würde die Schlösser entlang des Oberschleißheimer Flugplatzes und der Flugwerft des Deutschen Museums erreichen. Eine Weiterführung zum Oberschleißheimer S-Bahnhof wäre erst mit einer neu gestalteten Verkehrsinfrastruktur im Umfeld der Schlösser möglich.

Streckenlänge etwa 30 km, davon die Hälfte in einer nur in einer Richtung zu befahrenden Schleife.