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Der MVV hat am 16. März 2001 eine Pressemitteilung zu den Ergebnissen der 1. Stufe der Machbarkeitsuntersuchung herausgegeben, die nachfolgend wiedergegeben ist.

München, 16.03.2001

Stadt-Umland-Bahn

Pressemitteilung: Ergebnisse der 1. Stufe der Machbarkeitsstudie

Ausgangslage

Das Ingenieurbüro BPR stellte am Mittwoch, den 14.03.2001 im Bürgerhaus von Karlsfeld dem Auftraggeberkonsortium, dem die Landeshauptstadt München, 20 Umlandkommunen, zwei Landkreise sowie das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Verkehr und Technologie, die Bayerische Eisenbahngesellschaft, die BMW AG, die DB Regio AG, der Planungsverband München, die Stadtwerke München, die TU München und die MVV GmbH angehören, die Ergebnisse der 1. Stufe der Machbarkeitsstudie zur Stadt-Umland-Bahn vor.

Insgesamt wurden rund 180 Kilometer in 14 Streckenabschnitten auf ihre prinzipielle bauliche und technische Machbarkeit untersucht (siehe Karte). Davon waren rund 50 Kilometer Streckenvarianten bzw. Alternativrouten.

Als Grundlage für ein Betriebskonzept war festzustellen, inwieweit bestehende Infrastrukturanlagen (z.B. Gleisanlagen der DB AG oder der Stadtwerke München) mitbenutzt werden können, auf welchen Strecken die Stadt-Umland-Bahn auf eigenem Gleiskörper geführt werden kann und wie hoch der Anteil an zweigleisigen Strecken sein könnte.

Überblick über die Untersuchungsergebnisse

Positiv ist hier u.a., dass aller Voraussicht nach vorhandene Gütergleise des Nordrings auch von der Stadt-Umland-Bahn benutzt werden können (Streckenabschnitt Moosach - Freimann/Studentenstadt - Leinthaler Brücke). Als problematisch stellt sich jedoch ein Befahren der S-Bahn-Gleise auf der S1 und S8 heraus, die sich bereits heute am Rande ihrer Kapazität befinden. Außerdem wäre die Mitbenutzung der DB-Gleise von Pasing nach Moosach, u.a. auch von der Verwirklichung der sog. Pasinger Kurve abhängig.

Wenngleich weiterhin die Priorität auf die Einbeziehung der S-Bahn-Gleise gelegt wird, wurden daher bereits Alternativen für diese Strecken entwickelt. Ein Vorschlag des Ingenieurbüros ist eine Streckenführung über Ober- und Untermenzing, die mit dem geplanten S-Bahn-Halt Untermenzing verknüpft werden könnte.

Als Alternative zur Nutzung der S-Bahn-Gleise im Abschnitt Daglfing - Johanneskirchen würde sich nach Aussage der Gutachter eine Führung der Stadt-Umland-Bahn über die geplante Tramverlängerung in der Cosima Straße mit einem Verknüpfungspunkt am S-Bahn-Haltepunkt Englschalking anbieten.

Eine interessante Lösung wurde für die Trasse in Dachau gefunden. Hier könnte die Stadt-Umland-Bahn durch ein Flügelkonzept die heutige Ringbuslinie ersetzen und die KZ-Gedenkstätte optimal anbinden. Probleme auf dem Ast nach Dachau bestehen jedoch im Bereich von Karlsfeld. Hier konnte sich die Gemeinde bisher noch auf keine der vorgestellten Varianten einigen. Als letzte Alternative bliebe eine Führung auf der Trasse der S2, was allerdings für Karlsfeld keine Verbesserung des ÖPNV-Angebots bedeuten würde.

Ein großes Potential an Arbeitsplätzen erschließt die Route von der Leinthaler Brücke über Unterföhring zum S-Bahnhof Ismaning. Hier durchquert die Stadt-Umland-Bahn den Medienpark Unterföhring mit über 10.000 Beschäftigten und bindet das AGROB-Gelände an, das sich bereits kurzfristig auf 4.000 bis 5.000 Arbeitsplätze entwickeln soll.

Eine andere baulich machbare Strecke verläuft zwischen dem S-Bahn-Haltepunkt Riem über die Gemeinden Aschheim und Kirchheim bis zum S-Bahn-Haltepunkt Heimstetten.

Des weiteren zeichnet sich die bauliche Machbarkeit für die folgenden Strecken im Münchner Süden bzw. Südwesten ab, wenngleich auch hier noch einige Detailprobleme zu lösen sind:

In mehrfacher Hinsicht problematisch erweist sich der (Teil-)Abschnitt zwischen Germering und Gröbenzell. Zum einen liegen hier die prognostizierten Verkehrspotentiale größtenteils unterhalb der Stadtbahnwürdigkeit, zum anderen bestehen v.a. große Schwierigkeiten, den S-Bahn-Haltepunkt anfahren zu können und damit den notwendigen Verkehrswert zu erreichen.

Keine abschließende Bewertung konnte bisher für den Abschnitt Gronsdorf - Neuperlach-Süd erfolgen. Schwierigkeiten ergeben sich auch bei der Anbindung der S-Bahn-Haltepunkte Planegg, Solln und Taufkirchen. Hier muss nach neuen Lösungsansätzen gesucht werden.

Die Kosten für die bauliche Realisierung der Stadt-Umland-Bahn bewegen sich nach gegenwärtigem Planungsstand zwischen 7 und 10 Mio. DM pro Kilometer im anbaufreien Bereich und zwischen 12 und 20 Mio. DM pro Kilometer im innerstädtischen Bereich. Hintergrund für die Spanne bei den Kosten sind die örtlichen Verhältnisse mit unterschiedlichen Anteilen an Ein- und Zweigleisigkeit sowie der individuellen Anzahl notwendiger Brücken- und Unterführungsbauwerke.

Die nächsten Schritte

Die nach Einschätzung aller Beteiligten weitgehend positiven Ergebnisse der 1. Stufe sind jedoch nur ein kleiner Zwischenschritt in Richtung Realisierung der Stadt-Umland-Bahn. Bereits jetzt wird im Lenkungskreis zum Projekt unter Leitung von Klaus Weber, MVV daran gearbeitet, aufbauend auf dieser ersten Grobuntersuchung die bauliche und städtebauliche Detailanalyse und die Entwicklung eines Betriebskonzeptes für die Stadt-Umland-Bahn zu beauftragen.

Außerdem ist gemeinsam mit der Industrie ein Anforderungsprofil für das Fahrzeug (z.B. Antrieb durch Brennstoffzelle) zu entwickeln und es wird zu prüfen sein, ob zusätzliche Trassen wie nach Fürstenfeldbruck oder zwischen Neubiberg und Unterhaching in das Projekt aufgenommen werden sollten.

Die Ergebnisse dieser Untersuchungsschritte werden voraussichtlich Ende des Jahres 2001 vorliegen.

MVV Geschäftsführer Alexander Freitag: "Die ersten Ergebnisse haben gezeigt, dass die Stadt-Umland-Bahn im Ballungsraum München eine realistische Zukunft hat. Es gilt nun einen Fokus auf die nachfragestärksten Relationen zu richten und von "Blütenträumen" bei Strecken mit geringem Verkehrswert Abstand zu nehmen."



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